Chicago 2004

Das ich Shows liebe, ist sattsam bekannt. Wenn sich das Ganze dann noch um mein Lieblingsthema Pfeife dreht, kennt mein Enthusiasmus keine Grenzen. Vom 14.Mai bis zum Sonntag den 16. war es wieder soweit, die Chicago Pipe und Collectors Show öffnete in St Charles nahe Chicago ihre Pforten und der Zuspruch war gewaltig: 276 Tische und mehr als 1700 Besucher. Solche Zahlen sprechen für sich. Gigantisch und eine professionelle Organisation, die absolute Hochachtung verdient.

Neu für die US- Collectors war eine deutsche Vortragssequenz und zwar von Achim Frank, Händler in Rheinbach und meiner Wenigkeit.

Achims Thema: Innovation der Stopftechnik, der neue Weg, ultimativen Rauchgenuss zu erleben, und ich durfte über die Unterschiede des Bruyere und die Qualitätsdifferenzierung am fertigen Produkt berichten. Der Zuspruch war gewaltig, der Saal bis zum letzten Platz gefüllt, mehr als 130 Zuhörer lauschten gebannt den Ausführungen. 1 1/2 Stunden prall gefüllt mit Informationen, die noch nie an das Ohr der Pfeifenfreunde gedrungen waren.

Davon jetzt genug, über den allgemeinen Ablauf dürften andere ausgiebiger berichten, viel interessanter ist die Analyse des Marktes und die Beurteilung der Chancen der Pfeife in den Staaten.

In den letzten zwei Jahren konnten wir ja beobachten, wie das Kaufinteresse an dem Bruyereprodukt langsam nachließ. Eigentlich vollkommen logisch, sind doch nach 7-jähriger ungebrochener Sammelleidenschaft die Schränke recht gefüllt, sodass ein Rausch des Einkaufes nur um des Kaufens Willen einer kritischeren Selektion Platz machen musste. Zweitens wurde die Preisgestaltung einiger Produkte moniert, die entweder in sich einem Preis-/ Leistungsvergleich nicht Stand hielten oder per se eine Preisgestaltung der Irrationalität aufwiesen.

Auf dieser Show wurde zum ersten Mal deutlich, dass auch Leidenschaft sich nicht alles gefallen lässt und sehr früh differenzierten sich die Anbieter in Gewinner und Verlierer.

Natürlich, und das kennen wir ja auch von den vergangenen Jahren her, war die Nachfrage nach herausragenden Stücken in einem vernünftigen Preis Leistungsverhältnis ungebrochen und so nahm es nicht Wunder, dass die Stücke dieser Macher ein Umsatzplus verzeichnen konnten.

Wer allerdings glaubte, in vermeintlichen Boomzeiten Gewinnmitnahmen realisieren zu können, wurde schnell eines besseren belehrt, da nützte ihm auch nicht sein wohlklingender Name. Und selbst in Europa gehypte Newcomer blieben hilflos auf der Strecke. Ebenfalls der Versuch, den durch den schwachen Dollar entstandenen Währungsunterschied über Preisanpassung kompensieren zu können, wurde mit Nichtverständnis gestraft. 1000 Dollar bleiben 1000 Dollar und der noch so wohlmeinende Collector hat nun mal bedingt durch die schwache Ökonomie nicht mehr im Portemonaie. Nebenbei bemerkt, das weltweit.

Das Gleiche galt auch für Anbieter aus dem Handel. Tolle Ware zu gutem Preis bescherte Erfolg, wer dieses Grundsystem nicht einhielt, durfte am Abend seinen Frust an der Bar ertränken.

Dieses Procedere kennen alte Hasen ja bereits von 1985, als daselbst in deutschen Landen der Markt zusammenbrach und diverse Macher sich wieder ihrem ursprünglich erlernten Job zuwenden durften. Wer das bis heute nicht begriffen hat, darf sich nicht wundern, die Gesetze des Marktes lassen sich nun mal nicht aushebeln und der Kunde bestimmt immer noch den Markt.

Nunmehr zur Ergänzung ein paar Fotos von der Schau, zugegeben nicht besonders professionell aufgenommen, lediglich ein wenig Anschauungsmaterial. Vielleicht lässt sich ja der eine oder andere motivieren, im nächsten Jahr den Flug über den Teich zu wagen.

Hier geht´s zu den Fotos...

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